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Erklärung zum AK "Offenes Mauenheim"

Offenbar ist Irritation darüber entstanden, wer der Ak "Offenes Mauenheim" ist. Wer wir sind, geheim zu halten, war nicht in unserem Interesse. Auf unserer Instagramseite und auf unserer Homepage haben wir erklärt, dass wir Jugendliche aus dem Umfeld der Mauenheimer Pfadfinder_innen stammen. Wir sind keine Gruppierung der Pfadfinder_innen, einer Partei oder einer sonstigen politischen Gruppierung. Vor zwei Wochen sind wir durch Zufall darauf aufmerksam geworden, dass 1993 ein Anschlag in Mauenheim stattfand. Dies haben wir zum Anlass genommen, mehr über die Ereignisse herauszufinden und gleichzeitig unseren Wissensstand mit interessierten Mauenheimer_innen zu teilen. Daher haben wir auch Flyer verteilt, um überhaupt auf das schlimme Geschehen, das heute vor 28 Jahren stattfand, aufmerksam zu machen. Wir dachten nicht, dass es zwangsläufig notwendig ist, unsere Namen auf den Flyer zu schreiben, sondern wir haben den Fokus auf die Sache gelegt. 

Der_die mutmaßliche Täter_in wurde nie gefasst. Diese Person ist bis heute auf freiem Fuß..  Es ist unklar, wie gewaltbereit sie bis heute ist.

Wir erhoffen uns, dass  offenbar rechtsextreme Anschläge in näherer Umgebung (Mauenheim, Bilderstöckchen, Ehrenfeld) nicht aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden und zeigen, dass auch bei uns in Mauenheim anscheinend leider nicht alles "heile Welt" war oder ist.

Für die Zukunft planen wir weitere Aktionen: Informationsveranstaltungen, Gedenkveranstaltungen u.v.m. Da wir uns erst frisch gegründet haben, läuft vielleicht noch nicht alles 100prozentig richtig. Daher würden wir uns auch freuen, wenn künftig noch mehr Menschen mitwirken möchten. Schreibt uns doch gerne an:  offenes-mauenheim[at]gmx.de

Es grüßen Euch,

Anna Müller, Hannah Leiden, Nico Wessel, Hanna Wessel, Lena Kneiphof, Manuel Flintrop

Kommentare

  1. Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder,

    dass die Geschehen in der Etzelstraße nicht im "kollektiven Gedächtnis von Mauenheimern" geblieben seien, ist eine steile These, die sicher mit dem Generationenwechsel zu tun hat.
    In der Etzelstraße entlang dem Nordfriedhof (was postalisch und verwaltungsmäßig zu Weidenpesch gehört) wohnten in dieser Zeit in zwei Häusern Menschen türkischer Herkunft, in einem Haus waren Asylbewerber untergebracht.
    Der Arbeitskreis für das ausländische Kind (AaK) leistete vor Ort gute und wertvolle Arbeit. Die christlichen Kirchen Mauenheims hatten guten Kontakt zu den Menschen, besonders zu den Asylbewerbern, aber auch gerade zu dem AaK. Regelmäßig wurden Familien besucht, begleitet und auch in Familien und zu Gemeindetreffen eingeladen.
    Vor Anfeindungen von außen, die es immer wieder gab, haben wir die Menschen zu schützen gesucht, auch durch nächtliche Mahnwachen, wenn wir Hinweise zu konkreten Bedrohungen erhielten.
    Als der AaK 1995 geschlossen wurde, hat u.a. der Pfarrgemeinderat der St. Quirinus Gemeinde ausführlich der Stadt Köln und dem Rat der Stadt gegenüber protestiert.
    In diese Zeit fielen auch die Anschläge in Bilderstöckchen und in der Etzelstraße. Den Menschen Mauenheims, die sich damals in ihrer Kirchengemeinde oder sonstwie für die Fremden und damit gegen Fremdenfeindlichkeit engagierten, ist diese ganze Zeit sehr wohl in Erinnerung.
    Es ist übrigens nicht richtig, dass es sich bei den Örtlichkeiten um die Nibelungensiedlung handelt, wie NSU Watch fälschlicherweise behauptet, und es stimmt auch nicht, dass die Menschen der Nibelungensiedlung vorwiegend türkischer Herkunft sind. Man sollte bei einem so sensiblen Thema schon genau recherchieren.

    Es grüßt Euch

    F-J Bertram

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  2. Lieber Herr Bertram, vielen Dank für die sehr wichtigen Ausführungen! Gerade die Sichtweise auf die 1990er Jahre in Mauenheim haben uns bisher gefehlt - auch, wenn wir schon bereits mit einigen Menschen reden konnten, die zu dieser Zeit schon in Mauenheim gelebt haben. Sie konnten sich aber nicht an den Anschlag erinnern. Wir wollten nie unterstellen, dass niemand davon wusste, nur scheinbar eine große Anzahl der Menschen in Mauenheim nicht. Wir finden es toll, dass sich auch damals schon Menschen für Integration und Toleranz engagiert haben! Nie wollten wir anzweifeln, dass es diese bewundernswerte Aktionen gab. Sie haben dafür unseren vollen Respekt und hoffen, dass wir uns ggf. bei einer Veranstaltung in Post-Coronazeiten dazu austauschen können. Viele Grüße Anna

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