Vor einigen Wochen haben wir zufällig von dem rassistischen Anschlag am 13. März 1993 in der Etzelstraße erfahren. Wir waren verwundert und schockiert: warum wussten wir davon nichts? Warum ist diese Tat nicht Teil des kollektiven Gedächtnis von Mauenheim?
Wir machten uns also auf die Suche nach mehr Informationen. Die Quellen haben wir hier zusammengetragen. Es gibt nicht sehr viel zu dem Anschlag: der*die Täter*in wurde nie ermittelt, die Ermittlungen sehr schnell eingestellt, die Akten und Asservate sind mittlerweile vernichtet (vor Ablauf der Frist übrigens). Der*die Täter*in wurde in der Öffentlichkeit als „psychisch krank" bezeichnet. Die Bewohner*innen der Etzelstraße vermuteten bereits kurz nach der Tat einen rechtsmotivierten Hintergrund. Obwohl dieser offensichtlich ist, wurde nicht in diese Richtung ermittelt.
Der Anschlag in Mauenheim gehört offensichtlich mit den beiden ähnlichen Anschläge kurz vorher (am 21. Dezember 1992 in Ehrenfeld und am 12. Februar 1993 an der Geldernstraße) zusammen: innerhalb weniger Wochen sind diese passiert, alle drei im Kölner Norden und alle drei mit präparierten Haushaltsgegenständen (Sprengfallen). Alle drei Taten wurden nie aufgeklärt.
Alle drei weisen deutliche Parallelen zu Anschlägen des NSU auf, insbesondere dem Anschlag 2001 in der Kölner Probsteigasse und einem Anschlag 1999 in Nürnberg. Beide wurden auch mit präparierten Haushaltsgegenständen verübt. Hier können wir euch nochmal auf die Artikel hinweisen, die wir im Beitrag "Informationen und Quellen" verlinkt haben.
Unser Ziel ist es mit unserer Plakat-, Flyer- und Social Media-Aktion die Anschläge der 1990er Jahre - insbesondere der Anschalg in Mauenheim - ins kollektive Gedächtnis des Viertels und Kölns zu rufen.
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